Solange der Löwe nicht schreiben kann, wird die Geschichte aus Sicht des Jägers erzählt. An welche Geschichte(n) erinnern wir uns? Wie kann das kollektive Gedächtnis dekolonisiert werden? Sind Sammlungen, Museen, Archive, Bibliotheken noch als Hüter unserer Erinnerung geeignet? Wie schreiben sich Erinnerung und Trauma in Körper und Geist ein?
Kolonialer Widerstand bedeutet auch, gegen die Auslöschung von Erinnerungen zu kämpfen und Heilungsprozesse anzustoßen. Das TALKING OBJECTS LAB beschäftigte sich immer wieder mit diesem Thema: u. a. im Rahmen von UNEXPECTED LESSONS #1 und zuletzt im Rahmen des Projekts Ré-Imaginer le passé –– hier arbeiteten wir zur Idee des Imaginären als Strategie, um Vergangenheit neu zu denken.
Wie gehen Berliner Künstler*innen und Initiativen mit dem Thema um? Für den dritten »La Palabre« Abend in Berlin laden wir die Poetin und Aktivistin Lahya Aukongo mit ihrer Performance Ich erinnere mich an mich ein, die kolumbianische Künstlerin, anti-koloniale Kuratorin und Pina-Bausch-Fellow Martha Hincapié Charry und Anna Yeboah, die einen Input zu den Ausstellungen der Dekoloniale hält. Talking Objects Lab Kuratorin Isabel Raabe stellt das Projekt Re-Imaginer le passé vor, das im Mai dieses Jahres in Dakar seinen Auftakt hatte. Der Abend wird moderiert von Magnus Elias Rosengarten. Und, wie bei jedem La Palabre Abend, gibt es Essen: kuratierten Snacks von Love Deluxe (Edwina Bishop und Bayo Adafin) – ihr Menü speist sich aus Kindheitserinnerungen der Macher*innen, der Küche der Südstaaten, der afrikanischen Diaspora und den südpazifischen Inseln.
Die Veranstaltung findet überwiegend in Deutsch statt, einzelne Programmpunkte auf Englisch – und die Diskussionen finden in deutscher und englischer Sprache statt.